Foto: Caspar Sessler
Foto: Lukas Klose
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Abb: Wirth
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Foto: Lukas Klose

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Visualisierung

Lageplan

Grundriss Ebene 1

Grundriss Ebene 2

Grundriss Ebene 3

Grundriss Ebene 4

Ansicht von Südost

Ansicht von Nordwest

Ansicht von Südwest

Ansicht von Nordost

Längsschnitt

Querschnitt

Foto: Caspar Sessler

Foto: Caspar Sessler

Open Space Domshof

Temporärer Kulturbau

Unsere Innenstädte befinden sich in einer gleichermaßen kritischen, wie spannenden Phase des Übergangs. Die im Frühsommer 2021 immer noch nicht durchgestandene SARS-Cov-19-Pandemie hat in vielen Zentren wie ein Beschleuniger schon begonnener Entwicklungen gewirkt. Schon vor Beginn der Shutdown- und folgenden Pandemiebekämpfungsmaßnahmen machten Soziolog:innen an vielen Stellen das stetige Schwinden von Orten aus, die Begegnungen über die Grenzen sozio-öknomischer Schichten hinweg ermöglichen – sogenannten sozialen Tankstellen. Großkonzerne ziehen sich nun zudem verstärkt aus Innenstadtlagen zurück und hinterlassen große, leerstehende Warenhausarchitekturen, Teile des Einzelhandels sind in den Ruin getrieben. Was bleibt sind leerstehende Flächen und viele Fragen. Und damit ganz viel Potenzial für Neues.

Von Ende Juni bis Ende September 2021 wird das mit der Hochschule für Künste Bremen initiierte Projekt „Open Space“ als Ort des Zusammenkommens im Sinne einer „sozialen Tankstelle“ fungieren. Die temporäre Architektur aus Gerüstbauelementen ist dabei gleichermaßen Bühne für die Stadtgesellschaft, wie Tribünenkonstruktion, um einen der urbansten und schönsten Plätze Bremens selbst in Szene zu setzen und erlebbar zu machen.

So sagt etwa Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa: „Wir wollen experimentieren, um den Domshof als zentralen Platz in Bremen aufzuwerten. Morgens für den Markteinkauf, mittags zum Verweilen und Ausruhen und abends mit Open-Air-Veranstaltungen von verschiedenen Kulturtreibenden. Es soll ein Ort für alle Menschen sein.“

Geschaffen wird so ein Ort der Begegnung für alle Bremer:innen. Im Laufe der Zeit wird das auch als Atelier und Arbeitsraum von Studierenden genutzte Bauwerk sein Äußeres verändern, werden die Screens der Erdgeschosszonen gestaltet und die Architektur nach und nach medial bespielt. Nach Ende der Installation werden die Gerüstkomponenten auseinandergenommen und an anderer Stelle weiterverwendet, was den Ressourcenverbrauch des Projekts minimiert. Dabei ist „Open Space“ genau das: ein offener Raum, der Rahmen ist und den gesamten Sommer über gefüllt werden möchte. Wie, das entscheidet die Stadtgesellschaft. Arbeit, Ausstellungen, Diskussionen, Konzerte, Sehen, Hören, Seele baumeln lassen.

„Bremen sucht nach einer neuen Definition seiner Innenstadt“, sagt Professor Roland Lambrette, Rektor der Hochschule für Künste und einer der Initiatoren des Projekts. „Die Balance zwischen Konsum, Kultur und nicht-kommerziellem urbanen Leben verschiebt sich. Gerade unter diesen Aspekten dient das Projekt der Entwicklung unserer Stadt und erfordert von allen Beteiligten Mut für die Umsetzung. Kunst und Kultur sind Lebensmittel. Deswegen ist die Verzahnung mit dem Markt eine sinnvolle und sinnliche Botschaft“, führt er aus.

Das Projekt wird von den Anrainern des Domshofs, die eng mit den neuen Nachbarn zusammenarbeiten wollen, unterstützt und soll als Impulsgeber für die Innenstadt fungieren. Im Laufe des Sommers können sich die Bremer:innen hier in unterschiedlichsten Akteur:innenkonstellationen kreativ entfalten, auf und in der Architektur neue Perspektiven auf einen längst bekannt geglaubten und doch irgendwie vergessenen Ort ihrer Stadt gewinnen. Im „Open Space“ auf dem Domshof können kreative und gedankliche Funken entstehen, die sich nach und nach über die Innenstadt verbreiten, kleine Ideen, die Wurzeln schlagen, größer werden und an dieser – oder einer ganz anderen Stelle der Stadt – zur Blüte kommen.

Standort: Domshof, 28195 Bremen
Bauaufgabe: Temporäre Architektur für Ateliers, Ausstellungen und Veranstaltungen
Bauherrin: Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen
Status: realisiert
Art der Beauftragung: Direktauftrag
Planungs- und Bauzeit: 2021
Leistungsphasen: 1-9
Fotos: Caspar Sessler