Hulsbergspitze
Unweit des Bremer Weserstadions, auf Höhe der Straßenbahnhaltestelle „Am Hulsberg“, treffen fünf unterschiedliche Straßen aufeinander, die homogene Bebauung der gründerzeitlichen östlichen Vorstadt Bremens begegnet hier großmaßstäblichen Bauten der Nachkriegszeit und aufgelockerte Stadtstrukturen. In diesem heterogen bebauten und vielschichtig genutzten Umfeld konnte nach gewonnenem Wettbewerb in enger Zusammenarbeit mit dem Bauherrn und dem lokalen Bauamt ein sechsstöckiges Wohn- und Geschäftshaus realisiert werden. Im Rahmen der Projektkosten wurden ein Ladenlokal und 15 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe entwickelt, die eine flexible Vermietung des Hauses ermöglichen.
Der Baukörper nimmt auf dem spitz zulaufenden Grundstück die Vielschichtigkeit des Ortes in sich auf und kanalisiert sie in eine, das heterogene Gefüge beruhigende, neue Figur. Dabei nimmt die Architektur bewusst Traditionslinien bremischer Baukultur auf. Dies spiegelt sich nicht nur im verwendeten Fassadenmaterial, sondern auch in den unterschiedlichen Traufkanten sowie Vor- und Rücksprüngen der jeweiligen Geschosse. Diese Vielschichtigkeit wird auch im Inneren des Hauses mit unterschiedlichen Raumhöhen und mäandernde Wandverläufen räumlich wie atmosphärisch fortgeschrieben.
Entstanden ist so ein selbstbewusster Stadtbaustein, der dem Ort auf eigene Art und Weise etwas Neues hinzufügt, ohne dabei fremd und deplatziert zu wirken. Das Haus dient als Mittler zwischen den architektonischen Spielarten und unterschiedlichen Gebäudehöhen am Hulsberg, schafft Wohnraum und stellt sich so ganz bodenständig in den Dienst der Stadt.
Hulsbergspitze
Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses in Bremen
Standort: Hemelinger Straße 45, 28203 Bremen
Bauaufgabe: Wohn- und Geschäftshaus
Bauherr:
Projektgröße: 15 Wohneinheiten, 1 Ladenlokal (155qm), Bruttogeschossfläche: 1.620qm
Status: realisiert
Art der Beauftragung: Wettbewerb
Planungs- und Bauzeit: 2019–2021
Leistungsphasen: 1–4
Fotos: Caspar Sessler