Foto: Gui Rebelo

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Neubau eines Carports in Berlin

Barport

Der Berliner Stadtteil Zehlendorf, unweit des U-Bahnhofs Krumme Lanke entfernt, ist geprägt von großzügigen Einfamilienhäusern und Villen. In einer ersten Anfrage suchte die Bauherrin nach einem „Barport“, was nach kurzer Verwirrung als Autokorrektur, also vermeintliche Schreibhilfe, des E-Mail-Programms dechiffriert werden konnte: ein Carport sollte ein bestehende Villen-Ensemble zwischen märkischen Kiefern ergänzen.

Ausgangspunkt des Entwurfs ist der Wunsch, eine alte Kiefer hinter dem Haupthaus zu erhalten, räumlich wie formal zwischen den hohen Bäumen und dem geschichtsträchtigen Altbau auch mit einer kleinen Bauaufgabe zu bestehen und das Ensemble wohlproportioniert fortzuschreiben. Aus der formalen Ausweichbewegung um den Baum herum entwickelt sich das Grundmotiv mathematischer Kurven, der bereits bestehende Anbau an die kaiserzeitliche Villa gibt den Backstein als Material vor. Der Beton für die schweren Volumen von Deckenplatte und Säulen fügt dem Gesamtensemble eine weitere Zeitschicht hinzu und macht die kleine Architektur als eigenständiges Objekt ablesbar. Gekontert wird diese Materialmassivität durch das lockere Spiel der mathematisch präzisen Kurven: Decken- und Fundamentplatte schwingen um den alten Baum, die Rückwand wird durch zwei Normalparabeln perforiert. Durch Einlagen in der Schalung schwingt eine weitere Parabel horizontal auch an der Unterseite der Betondecke genau zwischen ihren vertikal gemauerten Abbildern in Richtung Baum. Die Korrespondenz der unterschiedlichen Kurven sorgt für eine überraschende optische Dynamik dieses massiven Bauteils.

Die Stärke der Volumen erlaubt es, dass die Deckenplatte ohne weitere Bauteile wie Bleche, Bitumen- oder PVC-Dachbahnen ausreichend gegen Wasser und Frost geschützt ist, was die Arbeiten auf der Baustellen vereinfachte und die Anzahl der notwendigen Gewerke reduzierte. Auch der aus den örtlichen Gegebenheiten und vorgefundenen Volumen abgeleitete Durchmesser der betonierten Säulen hat einen ganz praktischen Vorteil: er nimmt die Fallrohre der Dachentwässerung auf. Befreit von bautechnischen Details wie Attikablechen, Regenrinnen oder Fallrohren, fügt sich die kleine Architektur ganz aus den archetypischen Bauteilen Wand, Säule und Decke. Ein echter Barport eben.

Barport
Neubau eines Carports in Berlin
Standort: Berlin-Zehlendorf
Bauaufgabe: Carport
Bauherr: privat
Status: realisiert
Art der Beauftragung: Direktauftrag
Planungs- und Bauzeit: 2016–2018
Leistungsphasen: 1-9
Fotos: Gui Rebelo